Newsletter Juni 2020

BLACK IS BEAUTIFUL

ich hätte nie gedacht, dass meine News jemals so emotionsgeladen werden. Diesmal ist dies der Fall.

Gerade jetzt, wo Amerika brennt, wo die Scheinheiligkeit des Systems zusammenbricht, ist es wichtig, wortwörtlich – Farbe zu bekennen.

Schwarz oder weiß? Weder noch.

Warum können wir nicht im 21. digitalisierten Jahrhundert, auf die alten Stereotypen schwarz und weiß verzichten? Warum hat immer noch die weiße Gesellschaft damit ein Problem, Menschen mit anderer Hautfarbe zu akzeptieren und zu respektieren? Viele von uns, werden behaupten, dies sei doch Schnee von gestern. Nein, das ist es nicht!

Müssen Menschen mit dunkler Hautfarbe immer noch verachtet, beschimpft, geschlagen, verletzt oder gar getötet zu werden?

Mein Sohn ist dunkelhäutig. Er ist in Deutschland geboren, aufgewachsen und ausgebildet. Ist er aufgrund seiner Hautfarbe anders, als seine jüngeren Schwestern? Meine und seine Freunde sind dunkelhäutige gebildete Menschen: Journalisten, Ärzte, Ingenieure und Manager. Sie sprechen teilweise bis zu fünf Sprachen. Müssen sie aufgrund ihrer Abstammung anders betrachtet und behandelt werden? Warum höre ich immer noch solche Ausdrücke wie „schwarzer Affe“, „Neger“, etc.? Wie primitiv und begrenzt denken diese Menschen, die so etwas sagen?

Paradox ist doch aber, dass sie sich gleichzeitig für dunkelhäutige Musiker begeistern und dunkelhäutigen Fussballern als auch Sportlern zujubeln.

Amerika, das Land der Freiheit? Das Land, indem alle Menschen nach dem American Dream streben. Für wen denn eigentlich?

Mein Lieblingskünstler ist der erste Schwarze, der es geschafft hat, sich als Künstler in Amerika gegen das weiße Etablissement durchzusetzen. Jean Michel Basquiat – der afroamerikanische Rebell, tobte seine Wut gegen den Rassismus und die politische Diskriminierung zuerst auf den Straßen und dann auf den Leinwänden aus. Heute sind seine Kunstobjekte nicht nur die begehrtesten sondern auch die teuersten (110 Mio.) der Welt.

Die Graphik „Tumbatu Boy“ deren Autor der ehem. Rektor der Akademie der Schönen Künste in Krakau Prof. Jan Pamula ist, könnte nicht besser die unterschiedlichen Facetten der aktuellen Situation ausdrücken.

Schwarz oder weiß? Weder noch. Ein und dazwischen wäre sinnvoller. Was schätze ich bei meinen dunkelhäutigen Freunden? Sie lachen so gerne, und ich lache gerne mit…

Eure Daria Kupka

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